Messen im Mittelalter
Die Stadt Leipzig lag zentral der Via Regia (die vom Rheinland nach Osteuropa führte) und der Via Imperii (von Italien zur Ostsee). Diese Lage begünstigte insbesondere den Fernhandel. 1190 wurden die Ostermärkte und die Michaelismärkte durch den Markgrafen Otto von Meißen bestätigt. Im Jahre 1268 stellte Markgraf Dietrich von Landsberg das Geleitschutzprivileg aus, was für die Entwicklung des Fernhandels von imenser Bedeutung war. Mit dem Neujahrsmarkt wurde Leipzig durch Kurfürst Friedrich II. eine dritte Messe verliehen. Diese wurde erstmalig zu Neujahr 1459 abgehalten. Im Jahre 1497 erhob Kaiser Maximilian I. die bisherigen Jahrmärkte zu Reichsmessen. Das bedeutete, dass im Umkreis von 15 deutschen Meilen (rund 115 km) keine andere Stadt das Recht hatte, ebenfalls Messen abzuhalten. Auf der Grundlage dieses Privilegs entwickelte sich Leipzig durch Anbahnung eigener Handelsverbindungen nach allen Richtungen im Verlaufe der Jahrhunderte kontinuierlich zu einem der bedeutendsten Handelsplätze Europas.

Messetreiben um 1650

Im Jahre 1895 erfolgte die Umstellung von der Warenmesse zur weltweit ersten Mustermesse. Dem 1904 vollendeten Städtischen Kaufhaus folgten zahlreiche weitere Messehäuser, welche bis heute das Bild der Leipziger Innenstadt prägen. Von nun an wurden die Waren nicht mehr direkt vor Ort verkauft. Durch die Präsentation von Mustern wurden Handelsverträge geschlossen, auf deren Grundlage dann der Transport der Ware in vorher vereinbarter Menge und Qualität und zu vereinbarten Konditionen vom Hersteller zum Kunden erfolgte.

Messegrusskarten von 1897 und Ende 19. Jahrhundert

Das Logo der Leipziger Messe mit zwei übereinandergestellten M wurde für die Herbstmesse 1917 entworfen und stellt den Begriff Mustermesse dar.

Kuppelhalle des Messegeländes und Untergrundmessehaus am Markt (Innenstadt) um 1900

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